ABS, Teilintegral
Bremsen - so einfach und sicher wie möglich
Die richtige Bremstechnik ist für Motorradfahrer in doppelter Hinsicht von entscheidender Bedeutung; denn erst die zuverlässige Technik der Bremsanlage in Kombination mit den erlernten Fähigkeiten des Fahrers entschärft kritische Fahrsituationen. Weil selbst routinierte Motorradfahrer in plötzlich auftretenden Gefahrensituationen dazu neigen, das Vorderrad zu überbremsen oder das Hinterrad zum Blockieren zu bringen, gehört ein modernes Antiblockiersystem (ABS) zur aktiven Sicherheitsausstattung jedes hochwertigen Motorrads. Deswegen verbaut BMW Motorrad als weltweit erster Hersteller ABS serienmäßig in allen Modellen.
ABS macht Anfängern wie auch erfahrenen Piloten das Bremsen bei Nässe, in Gefahrensituationen, mit Sozius und Gepäck - kurzum in jeder Situation - so einfach und sicher wie möglich. Für den Fahrer ist so jederzeit der optimale Bremsweg ohne Sturzrisiko durch ein Blockieren der Räder abrufbar.
Je nach Motorradtyp werden von BMW Motorrad verschiedene ABS-Bremssysteme eingesetzt: ABS oder ABS mit Teil-Integralfunktion verbaut. Beide Systeme verhindern bei einer Vollbremsung zuverlässig das Blockieren der Räder mittels einer elektronisch gesteuerten Regelhydraulik. Dazu messen Radsensoren die Umdrehungsgeschwindigkeit von Vorder- und Hinterrad und erkennen, wann das Rad zum Blockieren neigt. Die Sensoren leiten den Messimpuls an einen Prozessor weiter, der einen Druckmodulator im hydraulischen Bremskreis des Vorder- bzw. Hinterrads aktiviert. Der angesteuerte Druckmodulator senkt den Bremsdruck in Sekundenbruchteilen ab und baut ihn wieder auf. Somit liegt im Regelbereich des ABS am Bremssystem des entsprechenden Rades pulsierend immer gerade soviel Bremsdruck an wie nötig ist, um das Rad kurz vor der Blockiergrenze zu halten.
Das BMW Motorrad Integral ABS arbeitet in der Version I-ABS I zusammen mit einem Bremskraftverstärker. Eine elektrisch betriebene Hydraulikpumpe unterstützt hierbei den über Bremshebel und -zylinder erzeugten Bremsdruck. Seit Modelljahr 2007 wird ein neues, noch feiner regelndes System eingebaut, das ohne Bremskraftverstärker arbeitet (I-ABS II). Beim teilintegralen Bremssystem aktiviert der Fahrer über den Handbremshebel gleichzeitig die Bremsen beider Räder, der Fußbremshebel wirkt allein auf die Hinterradbremse. ABS Systeme bedeuten den in Motorradtests häufig beschriebenen, klaren Sicherheitsgewinn gegenüber konventionellen Bremsanlagen.
Im zentralen Druckmodulator der Integralbremse ist die Steuerelektronik sowie die Hydraulik des Bremskraftverstärkers und des Antiblockiersystems untergebracht. Insgesamt drei Prozessoren sorgen für eine höchstmögliche Sicherheit des Systems. Zwei Mikroprozessoren steuern parallel das Regelsystem, ein dritter dient der Überwachung. Bei jedem Einschalten der Zündung führt das System einen Selbsttest durch, während dessen die ABS-Kontrolllampen im Cockpit blinken. Sie schalten sich automatisch ab, sobald die Drehzahlsensoren ein entsprechendes Signal übermitteln und das System fehlerfrei arbeitet.
Für den Geländeeinsatz ist bei den geeigneten Modellen das BMW Motorrad ABS einfach durch drücken des ABS-Knopfes während des Selbsttests abschaltbar.
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